12. September 2023
Wir frühstücken gemeinsam; danach trennen sich unsere heutigen Wege.
Christoph und Gerald werden um 8 Uhr von Alexander abgeholt und fahren mit ihm ins EMBRAPA-Institut. Es gibt noch das ein oder andere zu besprechen und nachzuarbeiten. Auch die JLU hat sich gemeldet. Dem
ein oder anderen Verwaltungsvorgang muss Fortgang gegeben werden – Urwald hin oder her! Die deutsche Perfektion in Bürokratie zeigt auch hier ihren Weltruf!
Reinhold und Reinhard nutzen den Tag, um sich Manaus’ Altstadt näher anzusehen. Nach knapp 10 Minuten setzt sie der Taxifahrer direkt an der Kathedrale ab. Es wird ein erlebnisreicher, interessanter und unterhaltsamer Nachmittag!
Nach Besichtigung der Kathedrale nehmen sie dort um 12.00 Uhr am röm.-kath Gottesdienst teil. Die Kathedrale ist weniger prunkvoll als erwartet. Bis auf die Heiligenbilder im Chor und den Seitenschiffen eher schlicht, aber in einem guten Zustand.
Die Teilnahme am Gottesdienst ist dem Katholiken Reinhold, auch in Erinnerung an seine verstorbene Frau, seinen verstorben Bruder und den kürzlich verstorbenen Freund Erhard ein Herzensanliegen.
Der Gottesdienst dauert gut 45 Minuten. Die Lithurgie ist so, wie man sie kennt. Statt einer Orgel gibt es Lieder, die von einer Gitarristin begleitet werden.
Im Anschluss durchstreifen die beiden Kultursensiblen die Altstadt.
Diese wird durch eine Vielzahl kleiner Läden sowie durch unterschiedliche Verkaufsstände geprägt, welche alle notwendigen und weniger notwendigen Gegenstände des täglichen Bedarfs bieten.
Ein einladendes Straßen-Restaurant direkt am Theaterplatz bietet beste Gelegenheit, den ramponierten Flüssigkeitshaushalt mit einem Bier wieder halbwegs ins Lot zu bringen. Die angenehme und fröhliche Stimmung steigert sich noch, als zwei Straßenmusiker mit Gitarren zu uns stoßen und bekannte südamerikanische Volkslieder spielen.
Es dauert nicht lange, bis Reinhold die beiden Venezolaner bittet, Reinhard eine der beiden Gitarre zu leihen. Gesagt, getan! Jetzt gibt es kein zurück mehr! Nach den ersten Griffen wird er von zwei netten Frauen aufgefordert, auch zu singen….
Hitze und Flüssigkeitsstand lassen nur noch Basics an Spiel und Gesang zu. Dennoch herzlicher Applaus! Die richtige Zeit zu gehen!
Als wir uns kurz von den beiden am
Nachbartisch verabschieden wollen, spricht uns eine der Frauen auf deutsch an. Es stellt sich heraus, dass sie es in Aachen bei ihrer Gastfamilie gelernt hat. Die beiden arbeiten als Flugbegleiterinnen – bei Emirates bzw. Lantam – und sind auch erstmals in der Amazonas-Metropole.
So – körperlich und geistig – gestärkt, gehen Reinhold und Reinhard kurz vor 15.00 Uhr ins Theatro – die bedeutsamste Sehenswürdigkeit in Manaus. Da die Führung zu dieser Uhrzeit nur auf Portugiesisch stattfindet, sind die beiden alten weißen Männer froh, dass die beiden Frauen aus dem Restaurant auch dort auftauchen und sich spontan bereit erklären, die Aussagen des Guides ins Englische zu übersetzen.
Das 1888, in der Kautschuk-Blütezeit gebaute Gebäude wird unseren Erwartungen mehr als gerecht, die ansprechende Übersetzung erfreut zusätzlich!
Für Reinhard und Reinhold geht es danach wieder mit dem Taxi zurück ins Hotel. Christoph und Gerald sind zwischenzeitlich auch von EMBRAPA zurück.
Jakob hat den ganzen Tag damit verbracht, die Drohne zum Fliegen zu bringen – vergeblich! Es stellt sich nunmehr – nach mehreren Software-Updates und Telefonaten mit dem Hersteller endgültig heraus, dass dieses Gerät einen technischen Fehler hat. Der GPS-Chip fehlt!
Wir diskutieren verschiedene Alternativen, müssen aber letztlich schweren Herzens einsehen, dass wir mit großer Wahrscheinlichkeit keine Drohnenaufnahmen machen können.
Nachdem wir im Hotelrestaurant noch etwas gegessen haben, ist gegen 21.00 Uhr der Tag zu Ende. Wir gehen auf die Zimmer, packen die restlichen Sachen und versuchen ein wenig Schlaf finden.
In wenigen Stunden, gegen 2.00 Uhr, müssen wir wieder raus, um
rechtzeitig zum Einchecken mit unserem ganzen Gepäck im Hafen zu sein.