Erstes Fazit

Die vier Wochen unserer „Amazonas Expedition 2023“ sind vorbei und wie im Flug vergangen!
Es war eine sehr ereignisreiche, in Teilen – nicht zuletzt aufgrund der Hitze – sehr anstrengende, vor allem aber faszinierende Erfahrung, die weit mehr als eine schlichte Forschungsreise war.
Es war die gemeinsame, vertrauensvolle und von gegenseitigem Respekt getragene Zusammenarbeit mit unseren brasilianischen Kollegen und Freunden von EMBRAPA, die uns täglich motiviert und uns Freude bereitet hat. Ihnen und den brasilianischen Verantwortlichen, die die Untersuchungen ermöglicht haben, gilt daher unsere besondere Wertschätzung und Anerkennung.

Was sind die Ergebnisse und was bleibt?
Ein Bewertung der Proben und Messungen ist naturgemäß noch nicht möglich. Das muss den anstehenden Laboruntersuchungen vorbehalten bleiben. Wir hoffen, dass wir damit einen Beitrag zu den globalen Fragen und Herausforderungen der ökologischen Krisen leisten können.
Was man aber schon jetzt sicher sagen kann: Wir haben bei allen Gesprächspartnern (EMBRAPA, INPA, Universität Manaus, Federal Police) die Bereitschaft festgestellt, im Interesse des Klimaschutzes und der Bekämpfung der fortschreitenden Regenwaldabholzung auch disziplin- und ressortübergreifend auf einander zuzugehen, um den globalen Herausforderungen gerecht zu werden. Eine auf Konkurrenz ausgerichtete Forschung sollte mehr denn je von gestern sein.

Wir werden daher unsere Erkenntnisse und Erfahrungen in der Hoffnung weitergeben, dass Universitäten und Strafverfolgungsbehörden – soweit geboten auch in Deutschland – noch enger und effizienter zusammenarbeiten und etwaige gegenseitige Vorurteile abgebaut werden.
Dazu will und kann das Institut für Pflanzenökologie der Justus-Liebig-Universität (JLU) in Gießen und demnächst das dort angesiedelte „Collaborative Centre“ der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) in Wien, das sog. „Liebig Centre for Agroecology and Climate Impact Research“, kurz: „Liebig Centre“ (www.liebig-centre.org) einen signifikanten Beitrag leisten.

Enttäuschend war, dass das ARD-Büro in Rio de Janeiro nach zunächst vollmundigen Ankündigungen, einem regen Schriftwechsel, einer Videokonferenz und zahlreichen, zeitraubenden E-Mails und Telefonaten ohne stichhaltige Begründung ausgestiegen ist – falls überhaupt das bekundete Interesse ernst gemeint war. Lediglich der brasilianische Producer erklärte – nach verabredeter Detailplanung! – auf Nachfrage lapidar, dass man keine Zeit habe.

Unser Anspruch an uns selbst, aber auch an die Medien, insbesondere an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, ist ein anderer.
So wurde für die ARD die nahezu einmalige Chance vertan, konzertiert mit führenden Wissenschaftlern zum globalen Klimawandel vor Ort ins Gespräch zu kommen und versäumt, nahezu einmalige, atemberaubend-spektakuläre Aufnahmen während einer extra für uns ermöglichten Baukrahnfahrt in 50 m Höhe und einer 360°-Drehung über dem Regenwald zu machen.

Eine zweite Enttäuschung betrifft das deutsche Honorarkonsulat in Manaus.
Nach Rücksprache mit der deutschen Botschaft wurde dorthin vor der Forschungsreise eine E-Mail an die von der Deutschen Botschaft in Brasilia mitgeteilte Adresse in Manaus geschickt, in der unsere Forschungsvorhaben erläutert und um ein Gespräch gebeten wurde. Es erfolgte keinerlei Reaktion.
Auch wiederholte Versuche, über die mehrfach bestätigte Dienst- und Notfall-Nr. einen Kontakt herzustellen, blieben erfolglos.
Selbst der Versuch der Deutschen Botschaft, über das Konsulat in Rio de Janeiro einen Kontakt mit der Honorarkonsulin Klenke in Manaus herzustellen, führten zu nichts.
Wehe dem, der in einem Notfall auf dieses Honorarkonsulat angewiesen ist!
Wir hatten zwischenzeitlich sogar den Verdacht, dass es nur auf dem Papier existiert….

Letztlich muss auch gesagt werden, dass wir keine eigenen Drohnenaufnahmen machen konnten, weil die DGI-Drohne einen Hardware-Fehler hatte.
Dies stellte sich so aber erst nach zwei Wochen heraus, nachdem Jakob, der selbst einen Drohnen-Führerschein hat und im Umgang mit entsprechenden Drohnen geübt ist, mehrfach – sowohl mit dem Fachsupport in Deutschland als auch mit Experten in entsprechenden Foren – gesprochen hatte.

Dies sind Misslichkeiten, gemessen an dem, was wir in den vier Wochen im Amazonas an Erkenntnissen gewonnen und Großartiges erlebt und erfahren haben.
Die weiteren Schritte sind klar und besprochen. Wir werden diese konsequent im Interesse der Wissenschaft und den Menschen, denen diese zu dienen hat, umsetzen.

„Muito obrigado!“ und „Herzlichen Dank!“ allen, insbesondere auch unseren Familien, die uns den Rücken frei gehalten und uns unterstützt haben.
Unser Dank gilt aber auch den vielen, die unsere Amazonas Expedition im Blog regelmäßig mitverfolgt und an dem Geschehen Anteil genommen haben.
Wir hoffen und wünschen, dass mit unseren Berichten sowie den Fotos und Videos ein wenig von dem nachvollziehbar und spürbar wurde, was wir tun und erleben durften.

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