11. September 2023
Christoph und Gerald werden gegen 9.00 Uhr von Alexander abgeholt, um bei Emprapa zunächst Fachfragen der Pflanzenökologie mit Mitarbeitern zu besprechen.
Um 14.00 Uhr haben sie einen Termin in der Universität bei Frau Professorin Maria Teresa Lopes. Sie ist die Betreuerin von Ivienne. Frau Lopes stellt zunächst anhand eines PPT-Vortrages ihr Institut vor. Derzeit betreut sie neben Ivienne 11 weitere Doktorantinnen.
Auf Nachfrage erläutert sie auch ihre Zusammenarbeit mit der Federal Police. Deren kriminaltechnisches Institut führt Untersuchungen für die Universität durch, über die die Uni nicht verfügt.
Frau Lopes will versuchen nach Rückkehr aus Santarem einen Gesprächstermin bei der Federal Police zu organisieren. Dort möchten wir vor allem ausloten, ob und inwieweit dort Arbeitsbeziehungen mit europäischen und deutschen Behörden z. B. Europol in Den Haag oder dem Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden bestehen.
Perspektivisch könnte eine Kooperation zwischen den zuständigen Polizeibehörden und Universitäten, ggf. auch ein Memorandum of Understanding (MoU) abgeschlossen werden, das die Zusammenarbeit auf eine verlässliche Grundlage stellt.
Damit könnten sich aus unserer Sicht ggf. neue Möglichkeiten zur gezielten und erfolgreichen Bekämpfung des illegalen Holzeinschlages im brasilianischen Regenwald ergeben und die Anstrengungen der brasilianischen Regierung wirksam unterstützt werden.
Reinhard, Reinhold und Tigi nutzen die Zeit, um notwendigen Besorgungen zu machen und gehen zum „Amazonas-Shopping-Center“, einer modernen Mall mit nationalen und internationalen Waren. Die Preise sind niedriger als in D. Importprodukte z. T. jedoch durchweg, verschiedentlich sogar erheblich teurer. Wir stellen das z. B. im Apple-Store und anhand eines „Stabilo“-Markers fest, der umgerechnet deutlich über 3 € kostet.
Jakob bleibt im Hotel, um die technische Infrastruktur für die notwendige Datensicherung zu nutzen.
Um kurz vor 17.00 Uhr fahren wir mit „Uber“ bzw. mit Alexanders Jeep zu Christoph und Rosirene, die Bekannte von Tigi sind und uns zum Abendessen eingeladen haben.
Wir genießen das reichhaltige und schmackhafte Essen sehr. Besonders das dunkelrote Guavenmark der brasilianischen Guaven, hat es uns angetan.
Christoph und Rosirene betreiben ein Klinikboot von „World Vision“, mit dem insbesondere Indigene entlang des Amazonas medizinisch versorgt werden.
Christoph, stammt aus Deutschland. Er hat bis vor zwei Jahren die Menschen in den abgelegenen Regionen mit einem Wasserflugzeug versorgt. Davor war er auch schon in Kambodscha und im Tschad tätig.
Rosirene ist Brasilianerin und eine Farmerstochter aus Zentralbrasilien. Sie hat mehrere Jahre bei Indigenen gelebt.
Wir führen angeregte und offene Gespäche über das z. T. immer noch beschwerliche Leben hier in den entlegenen Gebieten und über ihre Erfahrungen in anderen Regionen der Welt. Der Umgang mit dem Klimawandel und die zu ergreifenden Schritte sind ebenfalls ein ausführliches Thema. Auch wenn wir, auch untereinander, nicht in allen Punkten übereinstimmen, ist der Abend für uns ausgesprochen bereichernd.
Beide laden uns ein, das Klinikboot, das zzt. im Hafen von Manaus liegt, nach Rückkehr aus Santarem zu besichtigen. Falls es zeitlich möglich ist, wollen wir das auf jeden Fall machen.
Wir machen ein gemeinsames Foto und nachdem Reinhold Rosirene und Christoph instruktiv die Grundlagen des Köhlerwesens in Deutschland und Europa erklärt hat, geht der Abend mit dem unvermeidlichen Köhlergruß, einem lautstarken und dreifachen „Gut Brand!“ und ein sehr interessanter Abend zu Ende.
Wir verabschieden uns gegen 20.30
Uhr herzlich von zwei interessanten und aktiven Menschen, die ihr Leben in den Dienst für andere stellen und fahren davon sehr beeindruckt zurück ins Hotel.